Italien Roadtrip

Und immer wieder diese Frage:
Smartphone oder DSLM Kamera?
Foto oder Video?

Zuhause beschließe ich, diesmal meine Kamera Sony Alpha 6400 mit dem Tamron 17-70mm Objektiv mitzunehmen und ausschließlich mit ihr zu fotografieren und zu filmen.

Die ersten 2 Tage halte ich durch. Am dritten Tag verlässt mich die Energie das Teil mitzuschleppen. Am letzten Tag nahm ich den Kampf dann doch wieder auf.

Vorteil Smartphone: sowieso dabei, Videoqualität sehr gut, Konnektivität (automatische Sicherung aufs NAS, teilen auf WhatsApp).
Nachteil Smartphone: fummelige Bedienung. Bis ich das Smartphone aus der Hosentasche hole, richtig gedreht habe, entsperrt habe, die Foto App gestartet habe, von Video auf Foto umgeschaltet habe oder umgekehrt, dauert in vielen Fällen zu lange. Hier hat die Fotokamera klar Vorteile. Sie baumelt um die Schulter, ist dauerhaft eingeschaltet und hat dezidierte Knöpfe für Foto und Video. Hiermit „schießt“ man einfach unglaublich schnell.

Nachteil Kamera: groß und schwer. Beim Wandern über Stock und Stein rutscht das Ding immer von der Schulter. Um dies zu vermeiden, gewöhnt man sich eine unnatürlich verkrampfte Haltung an, um das Ding doch irgendwie mit dem Unterarm einzuklemmen.

Bozen , Sonntag, 27. Oktober 

07:15 Uhr Abfahrt in St. Valentin. Wir packen zusammen und schmeißen uns mit gefülltem Tank direkt auf die Westautobahn Richtung Salzburg. 


Am Rastplatz Inntal legen wir ein kleine Pause ein um uns die Füße zu vertreten.
Wir fahren über den Brenner, wo mich eigentlich jedes mal mehr fasziniert, wie man eine Straße in so eine Landschaft bauen kann.

Um 12:30 Uhr kommen wir in Bozen an und fahren direkt in die Garage am Waltherplatz, da es mit dieser Parkgarage eine Kooperation mit unserem Hotel gibt (Rabatt statt 24 Euro um 18 EUR, pro Tag).

Wir machen uns au den Weg zum Batzen Häusl, einer Brauerei in der Innenstadt. Die ist jedoch äußerst gut gefüllt und wir suchen uns eine Alternative und landen im empfehlenswerten Gasthaus Fink.

Nach dem Essen holen wir unsere Koffer vom Auto und checken im Goldenstern Townhouse ein.

Das Hotel wurde 2018 renoviert und befindet sich in einem 800 Jahre alten Stadthaus direkt zwischen den Lauben und der Dr. Josef Streiter Gasse.
Im Haus ist auch ein Geschäft untergebracht, als Reminiszenz an die Familie Rizzolli, einst Hutmacher, die dieses Haus um die Jahrhundertwende erworben haben.

Ein Streifzug mit Kamera durchs Haus zahlt sich aus und auch eine Dachterrasse gibts mit Blick über die Stadt.

Sestri Levante , Montag, 28. Oktober 

Frühstück im Goldenstern Townhouse.
Auschecken und Garage und Ortstaxe bezahlen. Es gibt eine Kooperation mit der Parkgarage Waltherplatz. Man zahlt somit nur 18 statt 24 EUR. Dazu erhält man vom Hotel ein zweites Parkticket, das man quasi als Bezahlkarte nach dem eigentlichen Parkticket in den Parkautomaten schiebt.

Aus dem Parkhaus raus und auf die Autostrada del Sole Richtung Modena.
Es braucht einen ersten Tankstop auf der Autobahn kurz vor Parma.

Wir kommen um 13:30 Uhr in Sestri Levante an. Parken uns am Piazza Aldo Moro ein. Auf diesem Platz findet am Samstag immer Wochenmarkt statt, in den übrigen Zeiten kann man Parken und bezahlt pro halber Stunde am Parkticket-Automat.

Wir gehen zum Strand um die lagersehnte Meeresluft einzusaugen. Die Trattorien haben geöffnet, wenige Leute in den Gassen. Ein paar Leute baden entspannt am Strand. Ein herrliches Tagerl.

Einchecken im Hotel sehr super. Am Polster ist H. M. eingestickt. Nicht wie zunächst vermutet Heigl Michael sondern Hotel Miramare. Trinken einen Aperol in der Hotelbar mit grandioser Sicht auf die Bucht.

Gehen in den Gassen spazieren und Rauf zum Aussichtspunkt und zur Chiesa de Cappuccini. Unglaublicher Blick über die Bucht der Stille. Wir schauen uns noch den Sonnenuntergang an und gehen anschließend ins Sciamadda dei Vinaccieri Balerini auf ein Abendessen.

Sestri Levante , Dienstag, 29. Oktober 

Nach dem Frühstück holen wir die Wanderschuhe aus dem Auto und werfen nochmal dem Parkticket nach. Zu Fuß gehen wir zum Bahnhof und fragen am Schalter nach einem Ticket nach Monterosso. Zahlen mit Karte und bekommen auch gleich die Abfahrtszeit und den Bahnsteig genannt.

09:41 Abfahrt nach Monterosso mit dem Trenitalia Hitachi Doppelstock-Zug.

Beim Aussteigen packt einem gleich die „Overtourism-Froasen“. Am Bahnsteig sammeln sich unzählige Wanderer, man mag sich gar nicht vorstellen, was hier in der Hochsaison los ist. Ein neu gepflasterter Weg mit vielen Standln und Cafes liegt vor uns. Bald schon biegt man jedoch ab, und landet auf einem Treppelpfad und wandert über Stock und Stein bergauf und bergab. Völlig durchgeschwitzt erreichen wir Vernazza.
Ich kaufe eine Flasche Wasser und ein Cola und wir setzen uns im Hafen hin.

Voller Tatendrang gehen wir weiter Richtung Corniglia und hoffen, das der Weg leichter wird. Dem ist nicht so. Wieder genau gleich. Ich google nach und erfahre das der Via dell’Amore, also der gemütliche Weg, nur zwischen Riomaggiore und Manarola liegt. Also wieder Bergab und Bergauf. In Corniglia angekommen setzen wir uns in eine Bar und Essen Bruschetta mit Acciughe. Wir geben wandermäßig auf und gehen die Treppen hinunter zum Bahnhof und fahren mit dem Zug zurück nach Sestri Levante. Kurz ins Hotel frisch machen und ab ein Restaurant suchen. Wir setzen uns ins Ristorante Turin und essen Kalamari Fritti und Octopus mit Kartoffeln und Erbsen (Gulasch-artig).

Mailand, Mittwoch, 30. Oktober 

07:00 Tagwache, 08:00 Uhr Frühstück. Nach dem Frühstück bringen wir Jacken und Rucksäcke zum Auto. Wir lösen uns noch ein Parkticket bis 10:00 Uhr. Eine Runde noch durch die Altstadt, die Füße tun vom Wandern weh. 09:45 auschecken im Hotel. Wir fahren zum Coop einkaufen. Ich mag es total durch die Supermärkte zu schlendern und für die Lieben zuhause was außergewöhnliches zum Futtern mitzubringen.

10:50 Uhr Abfahrt nach Mailand der Küstenstraße entlang. Zuerst nach Chiavari, dann nach Rapallo. In Rapallo finden wir einfach keinen Parkplatz. Fahren entnervt auf die Autobahn auf. Vor uns ein Motorradfahrer, dessen Ticket offensichtlich nicht gscheit registriert wird und der Schranken der Mautstelle bleibt geöffnet. Ich drücke mehrmals auf den Ticketknopf, der Schranken ist offen, aber kein Ticket kommt raus. Die Autoschlange hinter uns wartet schon. Ich beschließe ohne Ticket nicht durchzufahren und drücke hektisch mehrmals auf den Knopf. Irgendwann spuckt das Ding ein Ticket aus und alles ist gut.

Pause bei einem Autogrill ca. 100km vor Mailand mit einem Cappuccino.

An der Mautstation in Mailand wird zwar das Ticket eingezogen und korrekt „Rapallo“ angezeigt, aber der Automat akzeptiert kein Bargeld und keine Kartenzahlung. Ich drücke die „Help“ Taste am Automat und schon blinken die Lichter zur Geldeingabe auf. Ich gebe Bargeld ein und alles passt. War wohl nicht unser „Maut-Tag“

13:30 Uhr Ankunft in Mailand, die Stadteinfahrt ist schon ein Horror.
Wir stellen uns auf einen gerade frei gewordenen Parkplatz mit gelber Markierung und suchen das Hotel zu Fuß. Im Hotel Charly eingecheckt, erfahren wir, das direkt vorm Hotel ein Parkplatz für uns frei ist. Also holen wir das Auto und stellen es vors Hotel. Die gelben Markierungen sind nur für Anwohner oder Taxis. Das Hotel ist ein bisserl schräg, befindet sich aber in einer super Lage. Wir checken ein und gehen zur U-Bahn Station „Lima“.
Dort wollen wir ein Ticket am Automat kaufen, geht aber nicht. Die Karte wird nicht akzeptiert und Bargeld schluckt er nicht. Nebenbei ist eine Trafik, hier verkauft man uns Tickets. Ein Standardticket gilt 90min. Mit der M1 Linie fahren wir zum Duomo. Unglaubliches Ding. Gehen in die Shoppingmeile Galleria Vittorio Emmanuele II und staunen über die Pracht und die Menschen/Influencer. Gehen durch und wollen zur Mailänder Scala. Die ist aber eingerüstet und komplett unscheinbar. Einmal noch gehen wir zum Dom und fahren zurück nach „Lima“.

Wir gehen zum Station Centrale, dem Hauptbahnhof. Dort kreisen Unmengen an Vögel in Schwärmen über dem Gebäude. Ein Kellner wird uns später erzählen, dies sei ein Hinweis auf umschlagendes Wetter. Werfen einen Blick ins Innere. Richtig groß, richtig viele Menschen. Ich frage mich warum das damals so riesig gebaut wurde? Heute gibts den Tourismus, aber sind damals auch soviele Menschen herumgefahren?
Ich google nach und erfahre der Bahnof 1931 fertiggestellt wurde und eine Prestigebauwerk des Faschismus war.

Die Straßenbahn von Mailand ist eine Erwähnung wert: Bei der Ersten die wir sahen dachten wir an eine Nostalgiefahrt doch nach der Zweiten und Dritten wurde uns klar. Das ist die normale Straßenbahn! Zwar fesch lackiert, aber die Dinger sind riiiichtig alt!

Gehen ins „Pianeta Luna“ auf eine Pizza und einen Aperol. Zurück ins Hotel chillen und ein bisschen Tagebuch schreiben. Bei der Rückkehr ins Hotel erwartet uns der Hotelbesitzer und weißt uns daraufhin, alles Gepäck aus dem Auto mit ins Zimmer zu nehmen, man weiß ja nie. Wir nehmen also das Wichtigste mit, die Jacken und Schuhe legen wir in den Kofferraum, damit man sie nicht sieht.

Trient , Donnerstag, 31. Oktober 

Frühstück im Hotel Charly : klein, aber fein, alles Wichtigste da, in einem Wintergarten, etwas beengt, aber im Sommer im Garten draußen sicher sehr schön.

09:00 Uhr Abfahrt nach Trient. Wir räumen das Auto wieder ein und starten los.

Der Verkehr in Mailands Innenstadt ist den Schlimmste, den ich je in einer Großstadt erlebt hab. Fahrbahnmarkierungen/Fahrspuren gibts nicht. Parkende Fahrzeuge, ausparkende Fahrzeuge, Scooter Motorräder, Elektroscooter, Kinderwägen, Straßenbahnen, Pflastersteine (wie Stöckelpflaster nur in Groß). Verlässt man den Kern der Innenstadt kommt man auf mehrspurige Ausfahrtsstraßen, die dann wieder in Ordnung sind. Problematisch wirds erst wieder bei der Sortierung auf die umliegenden Autobahnen in die richtige Richtung, Baustellen sei Dank.

Endlich auf der richtigen Autobahn angekommen rollen wir auf einer endlosen Ebene Richtung Desenzano del Garda. Dort wollen wir eine Pause einlegen und einen Cappuccino trinken. Das machen wir dann auch im Splendid Hotel Mayer. Geparkt wird auf einem fast leeren Parkplatz und wir sind geflasht von der Ordnung und Ruhe die hier im Verkehr herrscht.

Um 14:00 Uhr kommen wir im Hotel America in Trient an. Spezielle Erwartungen an Trient hatte ich keine. Doch schon beim Eichecken fühlten wir uns sofort wohl. Man stellte uns einen Gratis Parkplatz vor der Haustür zur Verfügung. Das Zimmer war neu und sehr schön. Wir spazierten in die Altstadt und machten gleich einen Abstecher zum Castello del Buonconsiglio. Weiter zum Duomo und dort kauften wir uns ein Ticket für die Katakomben und das Museum. Sensationell aufbereitet wird hier die Geschichte der Kirche in Trient.

Essen im Forsterbräu und beobachten der Halloween Kinder. Spaziergang zum Platz wo die Halloween Party läuft und wieder zurück in die Bar Pasi auf einen Aperol. Ab ins Zimmer.

Heimreise, Freitag, 01.November 

08:00 Uhr Frühstück. Im Hotel America, alles was das Herz begehrt.

09:00 Uhr Abfahrt nach St. Valentin  
Über das große Deutsche Ecke. Tankstop in Vomp und heim.


Auf den Straßen Italiens kommt mir immer wieder zwei Automarken unter, die ich nicht kannte: dr und EVO. Ich google nach und erfahre: Es ist ein italienischer „Hersteller“, der Fahrzeuge aus China importiert und dem italienischen Markt entsprechend umbaut/adaptiert und seine Marke draufklatscht. Interessantes Konzept.

DR Automobiles

EVO Auto


Fahrtzusammenfassung

Wir verbrauchten mit dem Mercedes A180d genau 85,63 Liter Diesel und legten damit 1793 Kilometer zurück.
Das entspricht einem Verbrauch von 4,78 Liter/100km.

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